Wer sich derzeit ein neues Smartphone zulegen will, muss mitunter außergewöhnlich lange auf die Lieferung warten. Beliebte Geräte, wie das Samsung Galaxy A52, sind entweder nur mit großen Verzögerungen oder gar nicht lieferbar. Gründe dafür gibt es mehrere und die Schuld daran trägt nicht der Hersteller selbst, vielmehr liegt das an Engpässen bei der Produktion und Lieferung von Halbleitern in den Chips, welche für die Produktion der Prozessoren benötigt werden.
Hinzu kommt: Eine Reihe von Naturkatastrophen und Unfällen führte und führt immer noch zu Verzögerungen in der Lieferkette. So hat etwa die vorübergehende Stilllegung des Samsung-Werks im US-amerikanischen Austin aufgrund einer Kältewelle dazu beigetragen. Aber auch Schwierigkeiten beim Betrieb des Halbleiterherstellers und Zulieferers TSMC aufgrund einer Dürre in Taiwan und ein Stromausfall im April sind Faktoren, die direkt oder indirekt die Versorgungsengpässe ausgelöst haben. Und nun sorgen neue Infektionen mit dem Coronavirus in Asien für einen großen Stau im Containerschiffsverkehr. Das behindert die weltweiten Güterströme enorm. Auch in Österreich führt diese Tatsache zu langen Wartezeiten und höheren Preisen für neue Geräte.
Immer mehr Mobilfunkbetreiber und Elektronikfachmärkte gehen deshalb zu der Strategie über sogenannte „Refurbed“ Smartphones zu verkaufen. Diese Art von Geräte sind, generalüberholte, gebrauchte Geräte, welche optisch und leistungstechnisch kaum von Neugeräten zu unterscheiden sind. Hierbei werden bei einem Handy mit funktionierendem Prozessor, teile wie das Display, oder der Rahmen ausgetauscht und ein System-Reboot durchgeführt. Diese Geräte sind außerdem ressourcenschonender und günstiger in der Anschaffung als ein komplett neues Smartphone.
Experten gehen davon aus, dass dieser Engpass an Halbleitern noch länger andauern wird, der CEO des drittgrößten Chipherstellers Globalfoundries geht davon aus, dass diese Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage erst 2023 behoben werden wird.